Seit hunderten von Jahren bewegt der Dresdner Kreuzchor mit seinem Gesang die Menschen, seit hunderten von Jahren strömen sie in die Dresdner Kreuzkirche am Altmarkt, um die Kruzianer singen zu hören. Seit Hunderten von Jahren lernen die Kruzianer in der Kreuzschule.

Die erste Kreuzschule befand sich neben der Kreuzkirche. Wahrscheinlich war sie hauptsächlich für die Kruzianer eingerichtet, aber von Anfang an lernten auch andere Schüler aus der Stadt dort. Schon im 14. Jahrhundert ging die Verwaltung der Schule an den Rat der Stadt Dresden über. Im Jahr 1866 wurde ein großes, neugotisches Gebäude am Georgsplatz eingeweiht, welches den Bedürfnissen eines neuhumanistischen Gymnasiums Rechnung trug. Bald lernten mehr als 300 andere Schüler gemeinsam mit den über hundert Kruzianern an der Schule. Nach der Zerstörung am 13. Februar 1945, bei dem auch 10 Kruzianer ums Leben kamen, wurde die Schule im Wettiner Gymnasium untergebracht. Die Kruzianer zogen bald in das ehemalige Freimaurerinstitut an der Eisenacher Straße. Zum Einzug komponierte Kreuzkantor Rudolf Mauersberger einen Chorsatz zu dem berühmten Wahlspruch „schola crucis, schola lucis“. In dieser Zeit lernten die Kruzianer in einer eigenen Schule von der 5. bis zur 12. Klasse. Erst 1959 zog die „Erweiterte Oberschule Kreuzschule“ auch auf die Eisenacher Straße und Kruzianer und Nichtkruzianer wurden wieder gemeinsam unterrichtet, die Nichtkruzianer kamen allerdings erst in der 9. Klasse, ab 1982 erst in der 11. Klasse dazu, ausgenommen der altsprachliche Zweig. Die Schule war wegen der Kruzianer die einzige Schule in Dresden und eine der neun Schulen in der DDR, welche die Altsprachen Latein und Altgriechisch anbot.

1992 wurde die Schule zum „Städtischen Gymnasium Kreuzschule“ und konnte nun ab der 5. Klasse besucht werden.

Ab 1997 erfolgte der schrittweise Übergang der Trägerschaft auf die Evangelische Kirche, die seit 2004 alleiniger Träger ist. Die „schola crucis“ heißt jetzt offiziell „Evangelisches Kreuzgymnasium Dresden“. Chor, Alumnat und Schule stimmen sich regelmäßig ab und arbeiten gemeinsam dafür, dass die Kruzianer beide Ziele gut erreichen können: Professioneller Gesang und bestmöglicher Schulabschluss. Die Schule ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule mit einem allgemeinen Abitur als Abschluss. Akzente setzt die Schule in christlich-humanistischer, künstlerischer und altsprachlicher Richtung.

 

(Bild oben: Martin Jehnichen)

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